Berufsbild und Tätigkeitsfeld Pflegefachmann

Die Ausbildung zur Pflegefachfrau oder zum Pflegefachmann ist erst seit Januar 2020 möglich, doch schon jetzt gibt es viele Fragen rund um das verantwortungsvolle Berufsbild. Was machen diese Fachkräfte genau? Der folgende Artikel liefert die Antworten.

Pflegefachleute: Zukunft und berufliches Umfeld

Die Pflegefachfrau oder der Pflegefachmann versorgt und betreut Menschen. Unter Pflege fallen alle Maßnahmen und Handlungen, die Leben und Gesundheit erhalten, wiederherstellen oder verbessern sollen. Das klingt zunächst abstrakt, lässt sich an der geltenden Eingrenzung der Pflegebedürftigkeit gut verstehen (GKV-Spitzenverband, 2020). Demnach kann sich Pflegebedürftigkeit über folgende Lebensbereiche erstrecken:

  •  Mobilität eines Menschen (z. B. braucht man einen Rollstuhl oder   Unterarmgehstützen?)
  •  Gestaltung des Alltagslebens und soziale Kontakte
  •  Kognitive und kommunikative Fähigkeiten (z. B. geistige Entwicklung,   Sprechentwicklung)
  •  Verhaltensweisen und psychische Probleme
  •  Selbstversorgung (wie eigenständige Körperpflege)
  •  Bewältigung und Umgang mit Therapie und Krankheit

Die Pflege splittet sich grob in die Bereiche Krankenpflege, Kinderkrankenpflege und Altenpflege. Diese werden im Unterschied zum alten System der Pflegeausbildung in der generalistischen Ausbildung zur Pflegefachfrau, zum Pflegefachmann zukünftig gleichermaßen abgedeckt. 

Digitalisierung auch in der Pflege

Einen Hoffnungsträger der Pflege stellt die Digitalisierung dar. Die elektronische Patientenakte soll zukünftig dabei helfen, die Organisation von Pflegeaufgaben in den verschiedenen Einrichtungen zu optimieren. So soll den Pflegefachleuten mehr Zeit mit Patienten und Bewohnern eingeräumt werden. Das Personal sollte also auch ein echtes Händchen für EDV haben, denn papierlose Bereichspflege- und Dokumentationssysteme sind in vielen Einrichtungen bereits Standard. Freiberufliche Pflegefachkräfte arbeiten zum Beispiel oft als sogenannte Pool-Mitarbeiter aus dem Homeoffice. Sie werden bei Bedarf kontaktiert, um im Sinne eines Ausfallmanagementsystems kranke Mitarbeiter zu ersetzen.

Karriere als Pflegefachfrau und Pflegefachmann: verbeamtet, angestellt, selbstständig oder frei?

Wer an Pflege denkt, hat häufig das Bild von vollen Krankenhausstationen und belasteten Mitarbeitenden im Kopf. Stationäre Pflegeeinrichtungen wie Krankenhäuser und Heime stellen aber eigentlich nur einen möglichen Arbeitsplatz für Pflegefachleute dar. Sie können auch als Solo- oder Kleinselbstständige arbeiten, zum Beispiel als Pool-Mitarbeiter für verschiedene Krankenhäuser. Insbesondere Hybridformen wie die sogenannte Teilzeitselbstständigkeit neben einer Festanstellung ist möglich. Auch in der Pflege gibt es die Möglichkeit, Beamte oder Beamter zu werden. Im Allgemeinen Vollzugsdienst (AVD) versorgen sie erkrankte Gefangene in Justizvollzugseinrichtungen. Es ist davon auszugehen, dass der Bedarf an professionellen Pflegefachfrauen und Pflegefachmännern in allen Bereichen aufgrund des demografischen Wandels künftig weiter steigen wird.

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