Kinderpfleger – Sozialpädagogischer Assistent

Ein Beitrag zur gesellschaftlichen Zukunft

Kinderpfleger begleiten, unterstützen und pflegen Säuglinge, Kinder und Jugendliche. Die Bezeichnungen Kinderpfleger und Sozialpädagogischer Assistent decken das gleiche Berufsbild ab und werden hier synonym verwendet. Alle Informationen zum Beruf und zum Gehalt gibt es hier.

Was tun Sozialpädagogische Assistenten?

Der berufliche Mittelpunkt von Kinderpflegerinnen und Kinderpflegern sind Babys und Kleinkinder. Als Unterstützung oder Assistenz von sozialpädagogischen oder pflegerischen Fachkräften übernehmen sie typischerweise Aufgaben in den Bereichen Betreuung, Begleitung oder Pflege von Säuglingen und Kleinkindern. Hier stehen unter anderem die Zubereitung und Verabreichung der Nahrung, die regelmäßige Körperpflege und Hygiene sowie Kommunikation und Interaktion auf dem Arbeitsplan.

Nicht selten sind Kinderpfleger bzw. Sozialpädagogische Assistenten auch in die Pflege und Betreuung von kranken sowie körperlich und geistig beeinträchtigten Kindern eingebunden.

Wo Sozialpädagogische Assistenten gebraucht werden

Kinderpfleger finden typischerweise in den Bereichen Gesundheit, Pflege, Erziehung und Sozialwesen eine Anstellung. Kindertagesstätten, Kinderkrippen und Horte sind häufig auf die unterstützende Arbeit von Kinderpflegerinnen und Kinderpflegern im Rahmen derKinderbetreuung und Beaufsichtigung angewiesen. Im Jahr 2020 arbeiteten laut dem Statistischen Bundesamt 71.606 Kinderpfleger in einer Kindertageseinrichtung. In Kinderheimen oder speziellen Wohnheimen für geistig und körperlich Beeinträchtigte bringen Kinderpfleger bzw. Sozialpädagogische Assistenten ihr berufliches Fachwissen ein. Auch an Schulen und anderen Bildungseinrichtungen betreuen und begleiten Kinderpfleger Kinder und Jugendliche, zum Beispiel im Rahmen von Hausaufgabenbetreuung. Das Tätigkeitsfeld eines Kinderpflegers kann auch Pflege- und Betreuungsleistungen in Kinderkrankenhäusern oder Kliniken beinhalten. Darüber hinaus zählen Erholungs- und Ferienheime, Einrichtungen der offenen Kinder- und Jugendarbeit sowie Nichtregierungsorganisationen und Vereine zu den potenziellen Arbeitgebern von Kinderpflegern / Sozialpädagogischen Assistenten. 2.255 Kinderpfleger waren im Jahr 2020 im Bereich der Tagespflege beschäftigt.

Weitere Einsatzgebiete von Kinderpflegerinnen

Bei der Arbeit mit Kindern im Vor- oder Grundschulalter versuchen Kinderpfleger, eine natürliche und altersgerechte Entwicklung zu unterstützen. Gemeinsam mit den Fachkollegen und oft in enger Absprache mit den Eltern und weiteren Bezugspersonen machen sich Kinderpfleger und Sozialpädagogische Assistenten ein genaues Bild von ihren Schützlingen. Spiel und Spaß, Fördern und Fordern: Kinderpfleger haben zahlreiche Möglichkeiten, um Entwicklungsprozesse zu animieren oder besondere Begabungen und Talente der Kinder und Jugendlichen zu fördern.

Darüber hinaus übernimmt eine Kinderpflegerin bzw. ein Kinderpfleger in der Regel auch verwaltungsorganisatorische Aufgaben. Die Planung, Organisation und Vorbereitung von Tages- und Wochenplänen, Veranstaltungen oder Ausflügen sind einige Beispiele dafür. Kinderpfleger sind außerdem häufig in die Konzeption erzieherischer oder förderpädagogischer Maßnahmen involviert. Die Begleitung und Betreuung von Kindern mit Migrationshintergrund kann ebenfalls ein Tätigkeitsfeld von Kinderpflegern bzw. Sozialpädagogischen Assistenten sein.

Wie wird man Sozialpädagogische Assistentin?

Die Ausbildung zur staatlich geprüften Kinderpflegerin bzw. zum staatlich geprüften Kinderpfleger dauert in der Regel zwei bis drei Jahre. Es handelt sich um eine schulische Ausbildung, die überwiegend in Form von Unterricht an einer Berufsfachschule oder einem Berufskolleg stattfindet.

Im Laufe der Kinderpflegeausbildung lernen die Auszubildenden im Rahmen von Praktika die praktische Arbeit im Berufsumfeld kennen. Der Praxisteil ist entweder in Blöcken oder einer regelmäßigen unterrichtsbegleitenden Teilzeitstruktur organisiert.

Mittlerweile gibt es für Kinderpfleger und Sozialpädagogische Assistenten Pilotprojekte mit einer dualen Ausbildungsstruktur, die die Auszubildenden im Rahmen des praktischen Ausbildungsteils in den regelmäßigen Berufsalltag bei einem Ausbildungsbetrieb einbindet. Im Gegensatz zur klassisch schulischen Ausbildung wird bei einer dualen Ausbildungsstruktur für die praktische Arbeit eine Ausbildungsvergütung gezahlt.

Da landesrechtlich geregelt, unterscheiden sich Struktur und Inhalt der Kinderpflegeausbildung von Bundesland zu Bundesland. Darüber hinaus legen auch die ausbildenden Institutionen individuelle Bedingungen und Zugangsvoraussetzungen für den Beginn der Ausbildung zum Kinderpfleger fest. Bestmöglich zusammengefasst wird Folgendes vorausgesetzt:

  • Prinzipiell reicht ein Hauptschulabschluss als Bildungsqualifikation. Häufig wird aber auch ein mittlerer Schulabschluss (Realschulabschluss) verlangt.
  • Nachweis der gesundheitlichen Eignung (ärztliches Attest)
  • (Erweitertes) Führungszeugnis

Darüber hinaus führen einige ausbildende Institutionen Eignungsgespräche durch und erwarten bereits einschlägige berufliche Erfahrung in sozialpädagogischen Einrichtungen. Für den Praxisteil ist in der Regel der Nachweis eines Praktikumsplatzes vom Auszubildenden zu erbringen.

Weiterbildungsmöglichkeiten für Kinderpflegerinnen

Die erfolgreich abgeschlossene und staatlich anerkannte Kinderpflegeausbildung ist ein erster Schritt in die beruflichen Bereiche Gesundheit und Pflege, Erziehung und Pädagogik sowie Sozialwesen. Bereits während der Ausbildung bieten viele Ausbildungsträger die Belegung von Zusatzkursen an, mit denen die Auszubildenden nach erfolgreicher Prüfung einen mittleren Schulabschluss oder gar die Fachhochschulreife erlangen können.

Um im Bereich Kinder- und Jugendarbeit stets auf dem neuesten Stand zu sein, sollten Kinderpfleger bzw. Sozialpädagogische Assistenten regelmäßig an Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen teilnehmen. Weiterbildungen in den Bereichen Pädagogik, Sprachentwicklung sowie Hauswirtschaft und Ernährung können für Kinderpflegerinnen und Kinderpfleger sinnvolle Auffrischungs- oder Vertiefungsgebiete sein.

Eine Aufstiegsweiterbildung zum Erzieher ist für Kinderpfleger ebenfalls eine Möglichkeit, um die berufliche Laufbahn weiterzuentwickeln. Mit einer (Fach-)Hochschulzugangsberechtigung können Kinderpfleger und Sozialpädagogische Assistenten auch ein Studium beginnen, beispielsweise in den Fachbereichen Erziehungswissenschaften, Sozialpädagogik oder Soziale Arbeit.

Gehalt einer Sozialpädagogischen Assistentin

Die Aufgaben- und Tätigkeitsbereiche von Kinderpflegern bzw. Sozialpädagogischen Assistenten sind sehr diversifiziert, weshalb sich auch die Höhe des Verdienstes nicht einheitlich über das gesamte Berufsbild gestaltet. Der Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit nennt für Kinderpfleger eine Verdienstspanne von 3.004 Euro bis 3.874 Euro brutto pro Monat. Das durchschnittliche Bruttomonatseinkommen einer Kinderpflegerin bzw. eines Kinderpflegers liegt bei 3.401 Euro. Neben persönlichen Aspekten wie der fachlichen Qualifikation oder Berufserfahrung hängt die Verdiensthöhe noch von zahlreichen weiteren Faktoren ab:

  • Geografische Lage (Einkommensunterschiede zwischen Bundesländern sowie zwischen Ost und West)
  • Größe des Arbeitgebers (größere Unternehmen und Institutionen zahlen häufig mehr als kleine und mittelständige Einrichtungen)
  • Tarifbindung
  • Stellenprofil (einfache Assistenzarbeit oder fachlich komplexe Aufgaben- und Tätigkeitsfelder?)

Die durchschnittlich höchsten Gehälter im Bereich Kinderpflege zahlen normalerweise tarifvertraglich entlohnende Stellen des öffentlichen Dienstes oder an Arbeitsvertragsrichtlinien (AVR) gebundene kirchliche Träger. Nicht an tarifliche Vereinbarungen gebundene Arbeitgeber dürfen die Höhe des Verdienstes relativ frei festlegen und zahlen in der Regel etwas niedrigere Gehälter als der Tarifstandard.

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Stand: Februar 2021