Wie wird man Facharzt für Radiologie?

Facharzt für Radiologie

Eine Tätigkeit als Facharzt Radiologie ist für viele junge Mediziner reizvoll, denn es winken hohe Verdienstaussichten und vielfältige Karrierechancen. Also, wie wird man eigentlich eine Radiologin, ein Radiologe?

Weiterbildung zum Facharzt für Radiologie

Um Facharzt für Radiologie zu werden, führt kein Weg am Medizinstudium vorbei. Wenn dieses erfolgreich absolviert wurde, muss die Approbationsprüfung abgelegt werden. Erst dann darf ein Mediziner auch wirklich als Arzt arbeiten und Patienten behandeln. Sobald diese ganzen Hürden gemeistert sind, kann man eine Weiterbildung an einer Ausbildungseinrichtung mit Weiterbildungsbefugnis (WBE) beginnen und so einen Facharzttitel erwerben.

Dabei ist die ärztliche Weiterbildung starken bedarfspolitischen Veränderungen unterworfen. Eine veraltete Bezeichnung für Radiologen lautet „Radiologische Diagnostik“. Weitergehend wurden nur noch bis zum Jahr 2016 Titel der „Diagnostischen Radiologie“ vergeben. Der aktuelle Titel „Radiologie“ wurde seit 2016 dagegen 1.417 jungen Ärzten verliehen.(Quelle Ärztestatistik, 2018, Bundesärztekammer)

Weiterbildungsinhalte für Facharzt für Radiologie

Zu den wichtigsten Weiterbildungsinhalten gehören (Auswahl):

  • Übergreifende Inhalte zu bildgebenden Diagnosen
  • Indikationsstellung (Einschätzung der Angemessenheit einer Behandlung)
  • Strahlenschutz (z.B. Kenntnisse der Physik und Biologie zu ionisierender und nicht-ionisierender Strahlung)
  • Auswahl, Dosierung und Anwendung von Kontrastmittel
  • Gerätetechnik und ihre Anwendung im Notfall
  • Kommunikation mit Patienten, Angehörigen und Kollegen
  • Bildgebung mit ionisierender Strahlung einschließlich
  • Computertomographie und digitaler Volumentomographie (dreidimensionale Darstellung mit Hilfe von Röntgenstrahlung)
  • Magnetresonanztomographie und Sonographie (Ultraschall)
  • Bildgebung an der Mamma (weibliche Brust und Brustdrüsen) sowie
  • Verfahren der Nuklearmedizin

Gerade, um das technische Equipment zielgerichtet anwenden und die Ergebnisse fachlich korrekt bewerten zu können, brauchen die Radiologinnen und Radiologen mehr als nur ein umfangreiches medizinisches Wissen. Sie kommen um ein tiefes Verständnis für Physik und Biochemie nicht umhin. Sollen zum Beispiel dreidimensionale Aufnahmen begutachtet werden, braucht es räumliches Vorstellungsvermögen und mathematische Grundkenntnisse.

Die ärztliche Weiterbildung richtet sich stets nach der aktuell gültigen Ordnung der zuständigen Landeskammer. Interessierte Ärztinnen und Ärzte müssen 5 Jahre (60 Monate) Weiterbildungszeit ansetzen, um sich „Facharzt für Radiologie“ nennen zu dürfen.

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